Darmkrebs ist die zweithäufigste Tumorart bei Männern und die dritthäufigste bei Frauen. In der Schweiz werden solche Tumore bei mehr als 4700 Menschen pro Jahr neu diagnostiziert, und es versterben mehr als 1300 Patienten pro Jahr an dieser Krankheit.
Vorsorge war nie so einfach!
Die gute Nachricht: Das Risiko, an einem Darmkrebs zu versterben, kann durch die Vorsorge-Darmspiegelung um 65-88% gesenkt werden. Weil Darmkrebs sich meist aus harmlosen Polypen auf der Darmschleimhaut entwickelt, kann seine Entstehung verhindert werden, wenn Vorsorge-Untersuchungen diese Krebsvorläufer entdecken. Mit einer sogenannten Koloskopie, einer Dickdarmspiegelung, können die sogenannten Adenome meistens in der gleichen Sitzung abgetragen werden. Somit entfällt der Nährboden für Krebs. Damit kann die Koloskopie auch die Entstehung von Darmkrebs bereits in Vorstufen verhindern. In einer schweizerischen Studie konnte gezeigt werden, dass mittels Vorsorgekoloskopien und Polyp-Ektomien das Auftreten von Kolonkarzinomen um circa zwei Drittel reduziert werden kann. Pro 1000 untersuchten Personen (50-75.Lebensjahr) werden etwa 13 durch Dickdarmkrebs bedingte Todesfälle verhindert.
Die Koloskopie gilt auch für die Früherkennung als die zuverlässigste Methode. Sie hat die höchste Sensitivität und Spezifität unter allen Darmkrebsfrüherkennungsmethoden. Spät erkannte Darmkrebserkrankungen enden oft tödlich. Je früher er erkannt wird, umso besser und erfolgreicher kann er behandelt werden.
Vorsorgeuntersuchung: ab wann?
Hauptrisikofaktor für die Erkrankung ist das Alter: Mehr als die Hälfte der Erstdiagnosen entfällt auf Menschen über 70 Jahre, nur etwa 10 Prozent der Krebserkrankungen treten vor dem 55. Lebensjahr auf. Wer also nicht genetisch vorbelastet ist, sollte ab dem 50. Lebensjahr routinemässig alle 10 Jahre eine Vorsorgekoloskopie durchführen lassen.
Darmmodell am Race for Life
Spezialistinnen und Spezialisten der Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin werden am Race for Life vom 10. September 2023 durch ein menschengrosses Darmmodell führen und den Ablauf einer Darmspiegelung erklären. Die Fachpersonen können auch Auskunft über das persönliche Risiko einer Darmkrebserkrankung geben, wenn es in Ihrer Verwandtschaft Fälle von Darmkrebs gegeben hat. Besuchen Sie den Stand des UCI – Das Tumorzentrum Bern!