300 Behandlungen mit CAR-T-Zellen am Inselspital

Die CAR-T-Zell-Therapie gilt als Erfolgsgeschichte der hochmodernen, individualisierten Immunthe-rapie bei Krebserkrankungen. Am Inselspital Bern nahm sie 2019 mit der ersten Behandlung in der Schweiz ihren Anfang.

Die CAR-T-Zelltherapie ist eine Patienten-individualisierte Zelltherapie bei Krebserkrankungen. Sie ist für Patientinnen und Patienten mit Myelom, Lymphomen oder akuten Leukämien zugelassen und hat sich als äusserst wirksame Behandlungsoption etabliert – insbesondere dann, wenn herkömmliche Therapien nicht mehr ausreichend greifen. «Die CAR-T-Zelltherapie erhöht die Heilungschancen erheblich. Zuvor gab es nach einer erfolglosen Chemotherapie höchstens noch die Möglichkeit einer hochdosierten Chemotherapie mit Stammzell-Transplantation mit dabei einschneidenden Nebenwirkungen. Im Vergleich dazu verläuft die CAR-T-Zelltherapie mehrheitlich ausgesprochen schonend», fasst Prof. Dr. Thomas Pabst, stellvertretender Klinikdirektor und Chefarzt an der Universitätsklinik für Medizinische Onkologie am Inselspital, den medizinischen Nutzen der innovativen Therapie zusammen. 

Inselspital führend 

Das Inselspital Bern ist das führende CAR-T Zentrum der Schweiz. Jede dritte Behandlung in der Schweiz wird am Inselspital durchgeführt. Es verfügt über alle zugelassenen CAR-T Produkte und kann somit für jede Patientin und jeden Patienten die am besten geeignete Therapie auswählen. Zudem ist es massgeblich an internationalen Studien beteiligt, die diese innovativen Behandlungen kontinuierlich weiterentwickeln. 

Ergebnis interdisziplinärer Zusammenarbeit

Dass nun am Inselspital zum 300. Mal gentechnisch veränderte T-Zellen zur Bekämpfung von hämato-onkologischen Erkrankungen verabreicht wurden, ist der engagierten Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams zu verdanken. Zu diesem Team gehören Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte der Fachrichtungen Onkologie, Hämatologie, Innere Medizin und Intensivmedizin, das Studienteam, die Koordination, die Qualitätsverantwortlichen, das Data Management, die Tarifspezialistin und der Jurist. Sie alle haben einen unverzichtbaren Beitrag geleistet.

«Die CAR-T-Zelltherapie ist weit mehr als ein medizinischer Eingriff», sagt Thomas Pabst, «sie steht für gelebte Menschlichkeit.» Die Therapie verbinde persönliches Engagement mit medizinischer Exzellenz und werde getragen von innovativer Forschung, interdisziplinärer Zusammenarbeit, Teamgeist – und Mitgefühl. Auch Urban Novak, Chefarzt der Universitätsklinik für Medizinische Onkologie des Inselspitals, betont die Bedeutung des gemeinsamen Engagements:  «Ein grosses Dankeschön geht an alle, die den Patientinnen und Patienten durch ihre Arbeit neue Perspektiven eröffnen». 

Eine Patientin, die dank der CAR-T-Zelltherapie geheilt werden konnte, war Esther Sommer. Das aggressive B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom hatte nicht auf die klassische Chemo- und Immuntherapie reagiert. Dank der hochmodernen Form der Immuntherapie erfüllte sich ihr innigster Wunsch, wieder ein normales und gesundes Leben führen zu können. Am 6. Juli 2022, dem Tag des erlösenden Anrufes von Prof. Thomas Pabst, «wurde sie neu geboren», fasst sie es zusammen. 

Dateien

Links

Experten: 

Prof. Dr. med. Thomas Pabst
Prof. Dr. med. Urban Novak
Universitätsklinik für Medizinische Onkologie, 
Tel. +41 31 632 41 14