Forschung in der Krebstherapie
Für manche Menschen, die an Krebs erkrankt sind, ist die Teilnahme an einer Studie die letzte Hoffnung zu überleben. Die behanelnden Ärzte sehen die steigenden Überlebenschancen vor allem für zukünftige Patientinnen und Patienten. Und wie gehen Angehörige damit um, wenn ihre liebsten an einer Studie teilnehmen? Wir beleuchten die Forschung in der Krebstherapie aus verschiedenen Perspektiven.
Die portraitierten Personen sind nicht miteinander verwandt oder verschwägert. Ihre Geschichte darf nur mit ihrer ausdrücklichen, schriftlichen Zustimmung weiterverbreitet werden.
Phasen klinischer Studien im Vergleich
Phase 1
Bei einem neuen Medikament wird die Verträglichkeit und die optimale Dosierung untersucht. Es geht weniger um die Wirkung des Medikaments als viel mehr darum, die Nebenwirkungen kennen zu lernen. Ein Medikament ist nicht erfolgreich, wenn es nicht verträglich ist.
In dieser Phase wird jeweils ein Patient nach dem anderen eingeschlossen, nachdem weitere Erkenntnisse über die Verträglichkeit gegeben sind.
Phase 2
Für ein bereits zugelassenes Medikament wird die Indikation erweitert. Es soll untersucht werden, ob es in Kombination mit anderen Medikamenten auch verträglich ist. Auch hier gibt es keine Kontroll- bzw. Vergleichsgruppe, um die Wirksamkeit zu prüfen.
Diese Phase hat für die Patient:innen einen relativ hohen potentiellen Nutzen, weil das Medikament bereits bekannt ist. Für die Wissenschaftler ist der Nutzen wegen der fehlenden Vergleichbarkeit jedoch gering.
Phase 3
Mit dem Ziel, die Zulassung eines Medikaments für eine bestimmte Behandlung zu erreichen oder zu erweitern, wird dessen Wirksamkeit untersucht. In dieser Phase erfolgt ein Vergleich mit einer Kontrollgruppe um herauszufinden, welche Behandlung das bessere Resultat erziehlt. Die Kontrollgruppe wird in der Regel mit der Standardtherapie behandelt. In manchen Fällen – wenn keine wirksamen Behandlungsmethoden mehr verfügbar sind – erhalten Patient:innen in der Kntrollgruppe auch gar keine Medikamente oder ein Placebo.
Für die Wissenschaft bringt diese Phase die grössten Erkenntnisse. Patient:innen sind aufgrund der doppelblind-randomisierten Einteilung in Test- und Kontrollgruppe einer grossen Unsicherheit ausgesetzt. Auch wenn sie mit viel Hoffnung einer Studienteilnahme zugestimmt haben, gibt es keine Garantie, der experimentellen Gruppe zugeteilt zu werden.