Die Behandlung von Weichteil- und Knochensarkomen ist komplex und erfordert die Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachrichtungen (Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, etc.). Um eine Sarkomerkrankung heilen zu können werden chirurgische, chemotherapeutische und strahlentherapeutische Behandlungen angewendet.
Während bei einigen Sarkomarten vor der Operation die Duchführung einer Chemotherapie zwingend ist (Osteo-, Ewingsarkom), werden andere Sarkomtypen wiederum zuerst operiert. Die genaue Art der Behandlung richtet sich nach dem individuellen Tumortyp und wird in Abhängigkeit vom Alter des Patienten, Allgemeinzustand des Patienten, Begleiterkrankungen aber auch von der Tumorlokalisation und Tumorausdehnung festgelegt.
Als Sarkomzentrum können wir Ihnen das gesamte Spektrum der Sarkomdiagnostik- und therapie aus einer Hand anbieten. Unser Therapieangebot wird zusätzlich mit der Möglichkeit der Teilnahme an Studien vervollständigt.
Chirurgische Therapie
Eine Heilung eines Sarkoms ist nur durch eine chirurgische Tumorentfernung möglich. Der Erfolg einer Operation hängt stark von der Grösse und Lokalisation des Tumors statt. Für die weitere Behandlung ist entscheidend, dass das Sarkom wenn möglich mit einem genügend grossen Sicherheitsabstand zum umliegenden Gewebe entfernt werden kann. Bei wenig aggressiven und einfach zu entfernenden Sarkomen, ist die alleinige chirurgische Tumorentfernung oft ausreichend.
Bei grossen und aggressiven Sarkomen oder wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte, muss die Operation mit postoperativer Strahlentherapie und/oder Chemotherapie kombiniert werden. Eine chirurgische Tumorentfernung bedingt eine starke Zusammenarbeit zwischen Sarkomspezialisten verschiedenster Fachgebiete (z.B. Orthopädie, Angiologie, Plastische Chirurgie, Thoraxchirurgie, etc.) und sollte daher unbedingt an einem spezialisierten Zentrum wie dem Sarkomzentrum Bern stattfinden.
Radiotherapie (Bestrahlung)
Die Strahlentherapie nimmt in der Behandlung von Sarkomen neben der chirurgischen und medikamentösen Therapie einen wichtigen Stellenwert ein. Dabei wir das Sarkom durch ionisierende Strahlen mit hoher Energie bestrahlt. Ziel ist es, die DNA der Tumorzellen zu zerstören und somit ein weiteres Tumorwachstum zu verhindern. Als Bestrahlungstechnik kann perkutan (von aussen) mit einem Linearbeschleuniger oder von innen mittels Brachytherapie bestrahlt werden. Zusätzlich bieten wir auch intraoperative Radiotherapie (IORT) an, bei der direkt nach der Tumorentfernung in Zusammenarbeit mit dem Chirurgen die Tumorregion bestrahlt wird.
Die Bestrahlungen werden in den Räumlichkeiten der Universitätsklinik für Radio-Onkologie im Inselspital durchgeführt (ausser bei der IORT). Modernste Geräte und sämtliche wissenschaftlich überprüften und anerkannten Therapiemöglichkeiten stehen zur Behandlung von Sarkomen zur Verfügung.
Durch regelmässigen Austausch mit den anderen Organzentren und Fachbereichen des Tumorzentrums können wir Ihnen eine umfassende und qualitativ hohe Betreuung und Behandlung garantieren. Zur Website der Universitätsklinik für Radio-Onkologie
Chemotherapie
Mit der Chemotherapie kann ein Sarkom medikamentös behandelt werden. Die Chemotherapie kann neoadjuvant (vor einer Operation), adjuvant (nach einer Operation) oder palliativ (zur Symptomlinderung) eingesetzt werden. Vor einer chirurgischen Tumorentfernung hat die Chemotherapie das Ziel, den Tumor zu verkleinern, die nachfolgende Operation zu vereinfachen und die Wirksamkeit einer Strahlentherapie zu verbessern. Nach einer chirurgischen Tumorentfernung hat die Chemotherapie das Ziel, die von Auge nicht sichtbaren Resttumorzellen, die sich noch im Körper befinden, abzutöten und hilft möglicherweise dabei, das Rückfallrisiko zu vermindern. Die Chemotherapie verwendet Stoffe, die möglichst gezielt auf bestimmte Krebszellen wirken und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen. Je nach Sarkomtyp kommt demzufolge ein anderes Chemotherapeutikum zur Anwendung. Weitere Informationen zur Chemotherapie finden Sie auf der Seite der medizinischen Onkologie.